Kakha Chkhataraishvili

Kakha Chkhataraishvili

Wenn man durch die Tifliser Altstadt bummelt, trifft man oft einen mit Profi Fotoapparat ausgestatteten, elegant und zugleich hip aussehenden Mann, der trotz seinen durch die Jahre ergrauten Haare, jung geblieben zu sein scheint. Kakha Chkhataraishvili sieht man überall: in Cafes, Museen, Theatern, auf der Straße. Er wird erkannt, begrüßt, bejubelt, herzlich willkommen geheißen, eingeladen und vor allem geliebt.

Tiflis ist ohne Kakha nicht mehr vorzustellen. Mit seinem ausgeprägten besonderen Charakter, der sich vor allem durch Lebens- und Menschenliebe beschreiben lässt, ist er längst zum Kolorit der Hauptstadt und ein fester Bestandteil von ihrem Kulturleben geworden.

„Ich bin Bildhauer, Maler, Fotokünstler, ein schwerhöriger Linkshänder aus Tiflis. Trotz meiner Behinderungen hatte ich eine stinknormale Kindheit, ging in die Schule, malte und knetete ständig. Das Ohr von David von Michelangelo, das ich einmal geknetet habe, war der Auslöser, dass ich mich entschied, die Kunst zu meinem Beruf zu machen“ – schreibt Kakha. Wahrhaftig dient er seit Jahrzehnten erfolgreich den hohen Künsten. „Ich liebe meinen Beruf über Alles. Ich kann malen, wo ich gerade bin – zu Hause, im Bus, im Cafe… Natürlich habe ich auch eine Kunstwerkstatt, wo ich an großen Gemälden arbeite“.

Ich kenne Kakha seit ich 16 bin. Genau mit ihm und seiner Werkstatt hängen meine schönsten Erinnerungen von den dunklen 90er Jahren in Georgien zusammen. In der Zeit, als es im ganzen Land buchstäblich ums Überleben ging, war seine Werkstatt die Oase, wo wir uns besser, hübscher, klüger und fröhlicher fühlten, wo das Leben noch Spaß machte. Wir versammelten uns auf dem großflächig, aber gemütlich ausgebauten Dach eines hässlichen 16stöckigen Plattenbaus im Vorort von Tiflis, Kakha malte, wir schauten zu; Er fotografierte uns und wir waren auf den Fotos noch schöner und eleganter; Wir tranken Tee, wenn es gerade Strom gab und philosophierten und diskutierten dabei und fühlten uns trotz allem als ebenbürtiger Teil der großen wunderbaren Welt.
Die Zeiten haben sich geändert. Wir sind groß, ja, inzwischen auch älter geworden. Jeder ist seinen Weg gegangen. Nur Kakha hatte schon damals seinen Weg ausgewählt und geht ihn bis heute unermüdlich und mit großer Begeisterung.

Textautorin: Maka Dvalishvili
Plattenbausiedlung 90iger Tiflis

maka



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